Der Blog als Buch:

Die Erlebnisse mit dem Kerl als Buch! Jetzt bestellen!

Sonntag, 26. August 2012

Warum Pornos und pornografische Literatur oft so grottenschlecht sind...

Die witch denkt intensiv nach - ein langsamer Nachmittag, an dem nichts zu tun war außer sich im Netz herumzutreiben, alles Mögliche zu lesen und sich über diverse Fesselungstechniken zu informieren, hat dazu beigetragen.
So kam die witch zu folgenden Schlüssen:
1. Pornos sind langweilig
Die einzig schön gemachten (das sind die von Alex D ) entsprechen zwar den ästhetischen Anforderungen der witch und bringen sie durchaus auf Ideen, aber sie sind so leidenschaftslos, dass sie kein Kopfkino anstoßen (was sie auch nicht wollen, sie sind ein Kunstprojekt, und ein sehr feines noch dazu!) und der Rest ist entweder unendlich schlecht (wer wird eigentlich Dialogschreiber für Pornos? Ein internierter Schimpanse aus einer ehemaligen Versuchstierstation?) oder sie sind so detailgetreu, dass ein Mediziner sie als Lehrfilm für Anatomie verwenden könnte. (Detailtreue ist ja nichts Schlechtes per se, aber 10 Minuten offenes Arschloch und pumpender, glänzender Schwanz in Großaufname...bitch, please!!!!!)

2. Pornografische Literatur ist größtenteils grauenvoll
Nachdem die geneigten LeserInnen die Alliteration gebührend bewundert haben, hier die Erklärung:
Schlechte Schriftsteller haben vor allem eins: Eine ungesunde Vorliebe für Adjektive. Sie müssen und wollen alles erklären, daher sind Augen samtweich, Lippen bebend, er sackt mit einem lauten Lustschrei auf sie herab, sagt dabei "Oh Baby", sie flüstert, dass sie auf ewig sein sei (und das verkauft sich dann trotzdem millonenfach) trotzdem liest es sich wie Marlitt (die Königin der Adjektive und des trash!)
Außerdem vergessen diese KollegInnen niemals, eine sozial erwünschte Moral einzuschmuggeln - die Geilen und Versauten werden also am Ende geläutert, weil sie endlich! den Richtigen/die Richtige gefunden haben, und daher "solche Dinge" nicht mehr brauchen. (Ach die prüden Amerikaner...)

3. Sex beginnt lang vor dem Ficken, darum haben es Film und Text so schwer
Sex beginnt mit dem sms, bei dem man den Subtext zu lesen im Stande sein muss. Es ist eines, das mit Punkten beginnt, oder das die liebevolle und nur dem/der  Geliebten vorbehaltene Anrede enthält. Eines, das Ideen und Wünsche in ein, zwei Worten formuliert. Oder mit dem Telefongespräch am Tag davor, in dem die Stimme mehr sagt als die Worte.
Sex beginnt mit dem Lächeln und der Berührung bei der Begrüßung. Mit dem Auskleiden und dem Ankleiden von Handschuhen und Schuhen. Mit dem Aufnehmen der Augenbinde und mit dem Anlegen der Handfessel. Mit dem zarten Kuss auf die Stelle direkt über dem Schlüsselbein, wenn die Seile straff gezogen werden.
Das, was man spürt und denkt während des Fickens, ist Kopfkino - und leise, sprunghaft oder extrem verlangsamt - wie soll ein Text das so einfangen, dass für den Leser oder Zuseher noch genug Raum für das eigene Kopfkino bleibt?
Und danach - ja danach, wenn das Ficken/der Sex..wie immer ihr wollt, den Namen auch verdient, ist es auch das sms oder die mail danach....gepaart mit der körperlichen Erinnerung. Und dem Geruch des Geliebten an den Händen und seinem Geschmack, der noch stundenlang auf den Lippen bleibt. Und den Abdrücken des Seils :-)
Porno und pornografische Literatur aber beginnen beinahe zwangsläufig irgendwo in der Mitte  -  und die schlechten Schreiber und Drehbuchautoren (haben Pornos Drehbuchautoren??) füllen die für sie unbeschreibbare Erwartung und Erregung - mit platten Dialogen oder mit adjektiv-überfrachteten Textpassagen.

Die witch liebt übrigens französische Filme - die, in denen langsam und nur mit Andeutungen die erotische Atmosphäre aufgebaut wird und auch in kleinsten Handbewegungen und Einstellungen mitschwingt - und bedauert außerordentlich, dass es keine Pornos gibt von diesen Regisseuren :-)
Genau so bedauert sie, dass es kaum wirklich gute pornografische Literatur gibt, die diesen Namen auch verdient. (Warten Sie auf "Herz/Schläge", LeserInnen, die witch weiß selber nicht, ob dies mehr Literatur oder mehr Porno ist, das werden dann schon Sie entscheiden ;-)))))

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen